Konferenz

Mobycon auf dem Transportforum 2024

Robin van der Griend und Babet Hendriks präsentieren die Arbeit von Mobycon an der „Good Street“ und dem „Mobility Donut“ auf dem Transportforum 2024 in Linköping, Schweden! Beide Themen stehen im Mittelpunkt der Mission von Mobycon, die Welt unabhängiger vom Auto zu machen. Wir haben den „Good Street Approach“ als eine Methode eingeführt, die sich auf die Prinzipien der nachhaltigen Sicherheit und der Netzplanung konzentriert, um eine harmonische Mischung aus Bewegung und Ort in städtischen Gebieten zu gewährleisten. Der „Mobility Donut“ ist ein Leitfaden, der von der Priorisierung übermäßiger Mobilität ablenkt und auf gerechte und nachhaltige Mobilitätssysteme abzielt, die den Bedürfnissen aller gerecht werden, ohne die Grenzen unseres Planeten zu gefährden. Wenn Sie teilnehmen möchten, sollten Sie unbedingt vorbeikommen und uns begrüßen! Und wenn diese Themen für Sie interessant klingen, erfahren Sie mehr über die Konferenz und melden Sie sich hier an.

Vortragender: Robin

„The Good Street“ – Balance zwischen Ort und Fluss mit einem kinetischen Ansatz

Die Autoren: Lennart Nout, Robin van der Griend

Virtuelles Poster, das während der gesamten Konferenz ausgestellt wird

Die Städte werden immer belebter. Die Mobilität einer wachsenden Zahl von Stadtbewohner*innen pro Quadratkilometer kann mit dem traditionellen Modal Split nicht aufrechterhalten werden, was eine Verringerung des Flächenanteils zugunsten platzsparenderer Verkehrsmittel (z. B. Fahrräder, E-Bikes, Lastenräder, Scooter) erfordert. Dieser wachsende Druck führt zu einer immer stärkeren Spannung zwischen Bewegungsraum und Ort. In der Verkehrsplanung liegt der Schwerpunkt häufig auf der Erleichterung einer effizienten Fortbewegung, während der räumlichen Qualität eines Ortes weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird. Einerseits konkurrieren die vielen auf dem Gehweg geparkten Fahrzeuge um den Platz, so dass der öffentliche Raum zunehmend unübersichtlich wird. Andererseits macht eine gesunde Mischung von Funktionen und ein gewisses Maß an „Reibung“ auch den Charakter einer Stadt aus.

Gleichzeitig gibt es eine immer größere Vielfalt an (neuen) Fahrzeugen, wie z. B. E-Scooter, aber es herrscht nach wie vor Unklarheit über deren Platz auf der Straße oder in der Fahrradinfrastruktur. Die Größe und Geschwindigkeit dieser Fahrzeuge ist sehr unterschiedlich. Dies hat zu neuen Mobilitätsherausforderungen geführt, die eine wachsende Zahl von Verkehrsunfällen und Todesfällen zur Folge haben, darunter viele Radfahrer*innen.

Mobycon hat eine Methode entwickelt, um ein Gleichgewicht zwischen Ort und Fluss in städtischen Gebieten herzustellen. Wir nennen dies den „Good Street Approach“. Diese Methode baut auf den bestehenden Grundsätzen für nachhaltige Sicherheit und Netzplanung auf. Anstatt auf das aktuelle Verkehrsaufkommen zu reagieren, verfolgt es einen aktiveren Ansatz, indem es anerkennt, dass Entscheidungen, die auf Netzebene getroffen werden, sich auch auf der Straßenebene widerspiegeln. Darüber hinaus berücksichtigt die Methode die kenetische Energie. Je mehr kinetische Energie die Fahrzeuge aufgrund ihrer Geschwindigkeit und der erreichbaren Geschwindigkeit haben, desto schwerwiegender wären die Folgen eines Zusammenstoßes. Fahrzeuge können nach ihrer potenziellen kinetischen Energie in „Familien“ eingeteilt werden.

Durch die Einteilung der Fahrzeuge in „Familien“ auf der Grundlage ihrer potenziellen kinetischen Energie können wir jedes Fahrzeug und die damit verbundenen Netze jetzt und in Zukunft leicht kategorisieren.

Auf diese Weise kann mit dem „Good Street Approach“ ermittelt werden, wann die Verkehrsträger sicher gemischt werden können und wann eine Trennung erforderlich ist, und wann Änderungen auf Netzebene erforderlich sind, um das gewünschte Gleichgewicht zwischen Ort und Verkehrsfluss zu erreichen.



Babet Hendriks
Vortragende: Babet

Förderung einer gerechten Mobilitätspolitik: Einsatz des „Mobility Donuts“

Die Autoren: Babet Hendriks, Lennart Nout, Robin van der Griend

Präsentation: Donnerstag, 18. Januar 2024, 10:00 – 11:00

Für wen und warum arbeiten wir an unserem Mobilitätssystem? Viele Mobilitäts- oder Stadtplaner scheinen – oft unbewusst – davon auszugehen, dass die Welt von morgen schnelleres Reisen ermöglichen und größere Entfernungen überbrücken sollte. So funktioniert auch die heutige Politik: die Hauptverkehrsstraßen sollen besser durchfließen und Engpässe beseitigt werden. Dieser Ansatz hat, wie wir alle wissen und erfahren, seine Grenzen erreicht. Deshalb haben wir eine neue Perspektive für das Mobilitätssystem eingeführt: den Mobility Donut.

Der „Mobility Donut“ von Mobycon ist inspiriert von dem Buch „Doughnut Economy“ der Wirtschaftswissenschaftlerin Kate Raworth. Raworth beschreibt, wie die gängigen Wirtschaftstheorien zu extremer Armut führen, während die Reichen immer reicher werden. Wir sehen eine Parallele in der Mobilität, wo Politik und Design diejenigen begünstigen, die bereits übermäßig viel reisen, und es diesen Gruppen ermöglichen, noch schneller oder bequemer zu reisen. Mit der Einführung des „Mobility Donuts“ wollen wir den Dialog über soziale und nachhaltige Mobilitätssysteme für alle voranbringen. Der „Mobility Donut“ misst die Auswirkungen der Mobilität auf die Gesellschaft und die Umwelt und trägt dazu bei, die Bedürfnisse aller zu befriedigen, ohne die Grenzen unseres Planeten zu erreichen.

Bei Mobycon haben wir eine „Mobility Donut Methode“ entwickelt, um mit lokalen Interessengruppen in Kontakt zu treten. Die Methode unterstützt die lokalen Akteure dabei, sich ein Bild von der Zukunft ihres Lebensumfelds zu machen. Der „Mobility Donut Rahmen“ steht im Mittelpunkt jeder Sitzung, von der Problemanalyse (das aktuelle Mobility Donut Gleichgewicht) bis hin zu der Frage, in welcher Art von Lebensumfeld wir leben möchten (das angestrebte Mobility Donut Gleichgewicht). Dies trägt dazu bei, eine Reihe von Maßnahmen zu entwickeln, die ein gleichberechtigtes Umfeld begünstigen, wobei Maßnahmen für aktive Mobilität und die Neuzuweisung von Flächen Vorrang haben.

Wir möchten andere Mobilitätsexpert*innen dazu ermutigen, den „Mobility Dognut Rahmen“ zu nutzen und anzuwenden, indem wir zeigen, wie er funktioniert (vorzugsweise in einem Workshop-Setting).

Das Transportforum 2024 wird am Mittwoch und Donnerstag, 17. und 18. Januar 2024, in Linköping, Schweden, stattfinden. Weitere Informationen über die Konferenz finden Sie auf deren Website: https://www.vti.se/transportforum

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